Erster Schulunterricht, Besuch aus und in Eenhana, Gottesdienst und Plätzchenbacken

Bevor ich dieses Mal direkt damit beginne, über meine Erlebnisse zu berichten, werde ich erst ein paar Fragen beantworten, die mir in den letzten Tagen sehr häufig gestellt wurden.

Alle die, die ein bisschen die Nachrichten verfolgen, werden von der Virusvariante Omikron mitbekommen haben, die in Südafrika entdeckt wurde. Ja, natürlich bekommen wir davon etwas mit. Aber nicht mehr als ihr. Auch nur über die Nachrichten.  Wir hoffen genauso wie ihr, dass die Variante nicht zu gefährlich sein wird und sich nicht in einer neuen Welle in Namibia verbreitet. Hoffentlich kommt es zu keinem Lockdown. Aber und das nur am Rande: Es wurde wohl nachgewiesen, dass Omikron schon am 19.11.21 in den Niederlanden war und dort nur nachgewiesen wurde, weil Südafrika die Variante entdeckt und ihre Kenntnisse mit der Welt geteilt hat. Also vermeidet doch bitte die Bezeichnung „Südafrikavariante“. Das ist nicht korrekt und generiert nur ein weiteres Bild von dem Kontinent Afrika.

 

Jetzt sind schon drei Wochen um, in denen wir in der Schule gearbeitet haben. In dieser Zeit haben wir viel probiert und gelernt: was geht und wo wir vielleicht anders ansetzen müssen.

Nach dem etwas holprigeren Start hatten wir in der zweiten Woche unseren Stundenplan und wussten, wo wir wann sein müssen.

Vormittags haben wir jetzt immer mit den visual impaired learners Unterricht gehabt. Dort ist es ist wirklich erstaunlich, wie unterschiedlich die Klassen sind. Manche sind super motiviert, andere haben nicht so Lust auf Sport. Manche reden die ganze Zeit, bei anderen muss man richtig zum Sprechen motivieren. In manchen Gruppen können alle relativ gut sehen, in anderen sind viele dabei, die komplett blind sind. Manche Klassen können richtig gut Englisch, andere verstehen einen gar nicht. Das ist gerade bei den Kindern schwierig, die auch gleichzeitig nichts sehen können. Denn da fällt dann auch Vor- und Nachmachen raus. Deswegen haben wir in den letzten Wochen relativ viele Spiele oder Übungen gemacht, die wenig Erklärung benötigen. Aber je nach dem, wie die Klasse war, haben wir das Leistungslevel angehoben. Was aber eigentlich alle Klassen gemeinsam hatten, war die wachsende Vertrautheit. Hat die eine Klasse in der ersten Stunde kein Wort mit uns gesprochen, hörten wir in der zweiten schon ein lautes „YES!“ oder Lachen. Gerade bei der Pre Primary (Vorschule), die wir jeden Tag haben, ist das natürlich noch stärker zu spüren.

 

Nachmittags haben wir jetzt immer Unterricht mit den hearing impaireds. Durch Corona ist der Sportunterricht aus dem Stundenplan geflogen und bei den hearing impaireds wurde er bis jetzt noch nicht wieder eingefügt. Weil sich das auch nicht mehr bis zu den Ferien, die am 9.12. beginnen, gelohnt hätte, war unsere Idee, dass wir bis dahin die Sportstunden nachmittags machen können. Das wurde dann auch direkt umgesetzt und so hatten wir jetzt immer von Montag bis Donnerstag einmal um 16 Uhr und einmal um 18 Uhr eine Stunde Unterricht. Wir fangen erst so spät an, weil es sonst in der Hitze einfach nicht auszuhalten wäre und zwischendrin ist für uns eine Stunde Pause, weil da gegessen wird. Also heißt es für uns, bis 19 Uhr in der Schule sein. Aber dafür haben wir eine sehr ausgedehnte Mittagspause, in der wir einkaufen gehen, waschen, kochen, schlafen, telefonieren oder andere Sachen machen können. Das ist ziemlich praktisch.

 

Als wir in der ersten Woche mit der principal von der hearing impaired section gesprochen hatten, meinte sie, dass sie den von uns erstellten Stundenplan an die entsprechenden Leute weiterleiten würde. Als wir am Montag vor drei Wochen zu unserer ersten Nachmittagsstunde kamen, warteten wir bis 16:15 Uhr, aber niemand kam. Tja, da wurde wohl doch nicht so ganz ausreichend kommuniziert. Als wir nun da so verloren standen, kam Abraham (ein Lehrer, der uns und dem wir jetzt schon häufiger geholfen hat/haben) und fragte uns, was wir denn vorhätten. Als wir ihm die Situation erklärten, meinte er nur, dass diese Infos bei ihm nicht angekommen seien und somit wahrscheinlich auch bei niemand anderem. Er bot uns an, für die spätere Stunde mit uns rumzugehen und die Kids einzusammeln und dann sogar noch dabei zu bleiben, um in sign language zu übersetzten. Da waren wir natürlich erst einmal erleichtert. Und genau so machten wir es dann auch. Als wir nach einiger Zeit die Kids zusammen hatten, war das ein großes Spektakel auch für alle anderen. Wir spielten ein paar Spiele und konnten gleich wieder neue Gesten von Abraham abschauen, die wir für die nächsten Sportstunden verwenden konnten. Es war ein Erfolg, aber auch eine gewisse Herausforderung, weil wir da 34 Kids zu stehen (oder eben eher nicht zu stehen, sondern rumzuturnen) hatten, mit denen wir nur ein wenig kommunizieren konnten.

Am nächsten Tag wussten wir dann schon, dass wir morgens durch die Klassen gehen und einzeln Bescheid geben mussten, dass am Nachmittag Sport war. Weil wir uns noch nicht so gut ausdrücken konnten, wurden die Infos über Zeit und Ort eben an die Tafel geschrieben. Nach einer Woche hatten wir dann schon so viele weitere Zeichen gelernt, dass das nicht mehr nötig war und einige Lehrer*innen uns erstaunt mitteilten, wie schnell wir doch lernen würden.

 

Bei den älteren funktionierte das selbständige Zusammenkommen wirklich richtig gut. Die jüngeren sammelten wir auch weiterhin ein. Aber das wurde von Tag zu Tag immer mehr zu einem Spaß, weil die Kids sich auch gegenseitig holten und darauf achteten, dass auch ja keine andere Person mit dabei ist, die nicht in die Klasse gehörte.

 

Schon ab dem ersten Dienstag war Abraham nicht mehr dabei und wir auf uns selbst gestellt. Irgendwie konnten wir uns durchwurschteln. Es ging, war aber vor allem mit den Kleineren zum Teil ziemlich anstrengend, weil sie uns nicht immer verstehen konnten.

Am ersten Mittwoch gab es dann den großen Erfolg als wir mit der achten Klasse Unterricht hatten. Wir hatten uns überlegt, nicht nur zu spielen, sondern direkt eine richtige Stundenstruktur einzubringen. Und siehe da: Es hat funktioniert. Sie haben verstanden was wir wollten, waren aufmerksam und haben uns sogar gezeigt, wie wir Sachen besser ausdrücken können oder wie generell die signs dafür gehen. Als wir nach Hause gingen, waren wir richtig erfüllt und strahlten vor uns hin. Es hat einfach nur Spaß gemacht.

Ab jetzt freuten wir uns immer auf die achte und auch neunte Klasse. Denn auch da wurden wir nicht enttäuscht. Auch hier war große Lust, Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft zu spüren. Wir merkten: Es geht. Wir können es machen und wir lernten gleich so viele neue Sachen dazu, die uns auch in den nächsten Stunden mit den jüngeren helfen sollten.

Dadurch dass wir immer alles vorgemachen oder auch die Spiele mitspielen, sind wir zwar immer schon etwas ko, wenn wir nach Hause kommen, aber gleichzeitig auch wach und energiegeladen. Zu Hause vor dem Tor erwarteten uns in den letzten Wochen immer wieder Grace, Valentine, Tuafeni, Erastus und Diouf, die Fußball spielten.  Wir kamen nach Hause und direkt wurde noch eine Runde gekickt oder Workout gemacht oder getanzt oder oder oder.

 

Wochenende über den 20.11.

Phil und Emily oder auch Ems genannt (andere Freiwillige aus Deutschland) sind aus Eenhana gekommen. Erst mal wurde sich über alles Mögliche ausgetauscht und abends gab's noch mal eine Fußball-/ Spielsession draußen auf der Straße mit Tuafeni, Diouf, Grace, Erastus und zum Teil mit Agnes (Nachbarin in Erastus´Alter). Danach haben wir alle, also wirklich alle zusammen (hier dann auch noch mit Valentine) ein 7 min Workout gemacht. Das hatten wir am Donnerstagabend zum ersten Mal gemacht.

Am Samstag sind wir auch schon um 8 Uhr aufgestanden, weil wir dann zusammen mit Diouf zur Oshana Mall gefahren sind. Steffen ist das erste Mal mit dem Auto gefahren, was echt eine Herausforderung ist. Denn man schaltet links, blinkt auf der anderen Seite, fährt links und zu alle dem ist das Auto auch noch riesig. Zwischendrin gab es noch ein paar plötzlich anhaltende Autos oder überquerende Fußgänger, denen Steffen ausweichen musste. Aber Steffen ist relativ schnell reingekommen und hat uns sicher von A nach B gefahren. Wir sind los, damit Ems und Phil für ihr Fußballtraining vernünftige Bälle kaufen konnten. Als wir dann da waren, stand an dem Laden, dass er zu hat - ausnahmsweise und auch nur heute... Na toll. Wir haben aber trotzdem mal reingeschaut und dort auch Menschen gesehen. Und siehe da, wir wurden tatsächlich reingelassen. White Privilege? Mit uns wurde allerdings auch noch ein anderer Mann mit reingelassen, aber trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob unsere Hautfarbe eine Rolle gespielt hat (diesen Abschnitt habe ich schon früher geschrieben:) Gestern waren wir wieder Mal mit Diouf unterwegs und wir haben über den Sportladen geredet. Es hat sich herausgestellt, dass wir wahrscheinlich wirklich aufgrund unserer Hautfarbe in den Laden gelassen wurden. Es ist neu für mich, dass ich mir hier jetzt täglich dazu Fragen stelle. Die Hautfarbe hat für mich in Deutschland eigentlich nie eine Rolle gespielt und das, obwohl es für so viele Menschen in Deutschland täglich eine Rolle spielt. Es ist wirklich verrückt, wie es ein Privileg sein kann, dass man sich über seine Hautfarbe keine Gedanken machen muss. Und jetzt, wo es ein Thema für mich ist, habe ich wieder das Privileg, dass meine Hautfarbe nicht einmal negative Folgen für mich bedeuten.


Wieder zu Hause ging es los zum Bennie´s Park, in dem es einen Pool gibt. Wir waren eine richtig große Truppe: Wir vier Freiwilligen, die vier Kids von hier und dann noch Katrina, Agnes und Daniël von nebenan. Es war wirklich ein toller Badespaß, auch wenn wir vier Freiwilligen die einzigen waren, die tatsächlich richtig schwimmen konnten. Aber mit Schwimmflügeln für unsere Gruppe versorgt, war das kein Problem. Neben einer kleinen Rettungsaktion und geklauten Latschen von Steffen war es wirklich ein rund um schönes Erlebnis, was uns mit allen weiter näher zusammengebracht hat.

 

Wochenende vom 26.-28.11.
Letzte Stunde am Freitag fällt wegen einer Prüfung aus. Wir können also in Ruhe alles zusammen suchen und noch was essen, bevor wir nach Eenhana aufbrechen. Über Mr. T (ein Lehrer) haben wir ein Taxi organisiert bekommen, welches 14:30 Uhr vor der Haustür stand und uns abholte. Das erste Mal Taxifahren. Ein Erlebnis für sich. Weil noch mehr Plätze in dem Auto waren, wurde auf dem Weg nach Oshakati immer wieder gehupt, um aufs Taxi aufmerksam zu machen (also werden anscheinend alle angehupt und wir wahrscheinlich einfach nur häufiger) und dann eine Weile angehalten, um noch zwei Mitfahrer*innen zu finden. Gar nicht so leicht und ein sehr umkämpftes Unterfangen. Mehrere Taxis reihen sich auf einem kleinen Parkplatz und wollen alle Passagiere finden. Da wird auch mal zu sechst um eine einzige Person gestanden, am Arm gezogen und lautstark argumentiert oder geworben. Etwas seltsam zu beobachten und für uns ein wenig anstrengend, weil wir im von der Sonne brutzelnden Auto saßen. Nach einer Weile mit keiner weiteren Person, aber dafür mit einer Cola in der Hand kam David, unser Fahrer, dann zurück und es konnte losgehen Richtung Eenhana. Viel freie Fläche, viele Bäume, mitten in der Landschaft kleine Dörfchen oder eher Häuseransammlungen oder manchmal sogar nur ein Haus plötzlich an der Straße. Da frag ich mich wirklich, wovon die Menschen dort leben oder ob es dahinter noch weitere Häuser gibt, die man von der Straße aus nicht sehen kann. 47 Kilometer vor Eenhana meinte David zu uns, dass sein "Patrol" (Benzin) nicht ausreichen würde und er uns an seinen "Brother" abgeben würde, der an der Kreuzung anscheinend schon wartete. Der Wechsel ging schnell von statten: die Autos wurden direkt nebeneinandergestellt, mir wurden die Türen geöffnet, unsere Rucksäcke umgepackt und andere Männer weggehalten. Durch die Geschwindigkeit vergaß Steffen doch glatt seine gute Flasche im anderen Auto. Aber wir haben ja die Nummer von David, also alles kein Problem - hoffentlich. Noch ist die Flasche nicht zurück.... Dann hieß es wieder warten, damit noch Mitfahrer*innen gesucht werden können. Diesmal hatte unser Fahrer mehr Glück und jemand war gefunden.

In Eenhana angekommen, wurden wir von Phil und Ems abgeholt. Ems ging gleich noch mit den Nachbarkids Eisblocks kaufen. Also Wohnung anschauen und Eis schlecken.
Abends ging es zum Monte Carlo einem Restaurant mit Pool. Dort gab's Pizza zum Abendbrot. Sogar vegetarische. Alle waren gesättigt, aber noch nicht wirklich müde, weshalb es dann noch zu einer nahegelegenen Bar ging, von der man schon die ganze Zeit laute Musik hörte. Dort wurde der Wein "Tassenberg" probiert, der wohl von allen jungen Leuten getrunken wird. War jetzt nicht so super lecker. Einfach billiger Rotwein. Erst als wir fast leer getrunken hatten, meinte Eliana (eine Nachbarin von Emily und Phil in unserem Alter), dass das hier immer mit Cola gemischt wird. Tja, dann schmeckt er wahrscheinlich auch besser.

Das war das erste Mal, dass wir so spät noch unterwegs gewesen sind. Hat mir richtig gut getan und war eine schöne Abwechslung. Es fühlte sich ein bisschen so wie in Deutschland an: Abends noch unterwegs sein und einfach das Leben mit netten Leuten genießen. Nach einer etwas anstrengenden Nacht durch Mücken und Hitze und einem ausgedehnten Frühstück mit Spieleeinheit, ging es gegen 14:30 Uhr wieder Richtung Ongwediva. Das gleiche Spiel wie auf dem Hinweg: Zwischendurch wurde immer wieder angehalten, um neue Leute mitzunehmen und so saßen wir am Ende mit bestimmt 7 verschiedenen Menschen im Auto.

 

Zu Hause angekommen, wurden wir schon sehnsüchtig erwartet. Naja, vielleicht nicht ganz so doll, aber wir wurden wohl vermisst.

Abends ist Steffen ein Fußballspiel bei den Nachbarn anschauen gegangen, während ich mich mit Grace unterhalten habe, die gerade dabei war, Mahangu (eine Art Hirse) zu sieben. Irgendwann kam noch Katrina von nebenan vorbei und wir kamen auf den Advent zu sprechen. Eigentlich wollte ich dann nur zeigen, wie der Adventskranz aussieht, den Mama zu Hause geflochten hatte, was dann dazu über ging, dass ich Fotos aus Deutschland von mir, Familie und der Landschaft gezeigt habe. Das war super spannend. „Ihr habt echt Schnee?! Wow ein See... Der Eiffelturm... Das kennen wir nur aus Filmen... Zeig uns mal ein Foto mit dir in Schuluniform. Waas ihr habt keine Schuluniform? Das ist nen Scherz, oder?!“ Usw... Da habe ich gemerkt, dass ich in bestimmten Dingen schon wieder echt privilegiert bin. Z.B., dass ich eben schon in Paris war oder so viel erlebt habe und unterwegs bin. Das ist nicht selbstverständlich. Und nicht nur in Bezug auf den Unterschied zwischen Namibia und Deutschland, sondern auch in Deutschland selbst. Ich habe zwar Fotos gezeigt, auf denen ich zu sehen war oder die etwas aus meinem Leben gezeigt haben, aber natürlich sind Steffen und ich hier Beispiele für „alle Deutschen". Ich habe nicht daran gedacht, zu vermitteln, dass es auch in Deutschland nicht allen möglich ist, so viel zu unternehmen usw... Das Thema wurde dann aber von einem Telefonat unterbrochen und kam seitdem auch nicht nochmal zur Sprache.


Am nächsten Morgen mussten wir früh aufstehen.
Um 6:30 Uhr holte mich der Wecker aus dem Schlaf, weil uns gesagt wurde, dass wir um 8 Uhr losfahren. Pünktlich waren wir fein angezogen und fertig. Aber da waren wir auch die einzigen. Also hieß es warten. Los ging’s dann tatsächlich doch erst um kurz nach neun.
Unser Ziel: der Sonntagsgottesdienst. Und das ist hier wirklich eine komplett andere Sache als das, was ich aus Deutschland kenne. Es ist richtig powerful. Es wird laut gesungen, geklatscht und getanzt. Als das erste Lied angestimmt wurde und die ganze Gemeinde stehend das Lied mitsang, habe ich eine Gänsehaut bekommen, die nicht so schnell wieder weg ging. Es war ein Lied, das um die Power Gottes ging und diese Power hat man gespürt. Sie wurde von allen mitgetragen. Es gibt keinen Gospelchor, wie ich mir es vorher vorgestellt hatte. Nur die Gemeinde singt. Aber diese bestand aus bestimmt 140 Menschen. Von diesen Menschen waren ungefähr 30 Männer und Frauen, die im Prinzip für die Aufgaben zuständig waren, die ich aus Deutschland vom Kirchendienst kenne. Als wir in die Kirche kamen, hat uns eine der „Schwestern“ zu einem Platz geführt und sonst waren sie für das Abendmahl oder die Kollekte zuständig. Während der Predigt hat der „Prayer“ ein spontanes Rollenspiel mit eingebaut, bei dem die Schwestern und Brüder dann als Darstellende dienten.

 

Es gibt Passagen im Gottesdienst, in denen jeder für sich betet und dabei Musik gespielt wird. Und wenn jeder so für sich betet, ist das nicht leise im Kopf, sondern zum Teil richtig eindringlich laut. Ein Stimmengewirr, das mit Musik begleitet wird. Alle Musik wurde life von einer kleinen Band gespielt.

Die meisten Menschen sprechen dabei dann nicht in Englisch, sondern in Oshiwambo. Das ist die regionale Sprache, die hier gesprochen wird. Der Prayer hat zu unserem Glück auf Englisch gesprochen, aber es wurde zusätzlich immer alles in Oshiwanbo übersetzt.

 

Am Ende gab es ein Gebet, das für die Familie bestimmt war. Dabei gehen alle aus einer Familie, die bei dem Gottesdienst dabei sind, zusammen. Sitzen tut man nämlich, so wie ich es mitbekommen habe, nach dem Alter verteilt:  Vorne die ältesten, hinten die jüngsten. Die Familien fassen sich im Kreis stehend an die Hände. Steffen und ich durften bei unserer Nachbarsfamilie dabei sein. Das fühlte sich für mich super offenherzig an. Für mich war es nicht selbstverständlich, dass wir da dabei sein durften.


Insgesamt ist es wirklich toll gewesen. Und eine ganz neue Erfahrung. Ich bin mir sicher, dass wir noch zu einigen weiteren Gottesdiensten gehen werden. Vorallem weil uns Grace auch noch zu der Jugendgruppe eingeladen hat, die sich immer nach dem Gottesdienst trifft.

Als wir wieder zu Hause waren, haben wir den ganzen Tag gebacken. Plätzchen mit den Kids. Das war ein buntes durcheinander, aber hat alles richtig viel Spaß gemacht. Hier und da wurde improvisiert, weil z.B. kein Küchenholz oder Ausstechformen vorhanden waren. Da wurde dann kurzerhand die Flasche umfunktioniert und mit dem Messer die verschiedensten Formen kreiert. Zwischendrin wurden viele Fotos gemacht und es gab die ein oder andere Tanzeinlage. Nachdem wir die ersten Plätzchen probiert hatten, war die Lust groß, sich noch ein bisschen auszupowern. Also wurde das Sportshirt angezogen und los ging´s mit dem 7-Minuten-Workout. Nach noch anderen weiteren Übungen war ich wirklich erschöpft von dem langen Tag. Das Wochenende war voll. Voll mit Programm, neuen Eindrücken und Menschen.

 

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Wie oben schon erwähnt, beginnen nächste Woche schon die Ferien. Hier ist es eine Mischung aus Sommer- und Weihnachtsferien. Für diese Zeit möchten Steffen und ich gerne ein Schwimmprojekt im Bennie´s Park in Angriff nehmen, welches offen für die gesamte Community ist.

Damit das klappt, müssen wir aber noch einiges planen und organisieren. Am Montag werden wir ein Gespräch mit jemandem von der Stadt haben. Also mal sehen, was raus kommt.

 

Wenn alles gut läuft, werdet ihr von dem Schwimmprojekt sicher im nächsten Blogbeitrag lesen. Bis dahin! Machts gut!

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Kommentare: 1
  • #1

    Gabi & Achim (Montag, 06 Dezember 2021 14:49)

    Hallo Hanna, wie immer haben wir deine Berichte verschlungen. Deine Ausführungen sind so interessant und aufredend, dass wir sie gerne verfolgen. Du scheinst jetzt richtig angekommen zu sein, das freut uns sehr für dich. Für deine künftigen Projekte viel Erfolg und Spaß (der darf nicht fehlen) damit steht und fällt alles. Na dann bis zum nächsten Mal, fühle dich umarmt und pass auf dich auf. Alles Liebe von A & G